Deep Thought

a progressive rock adventure

Rezensionen - Shadows of the past

Babyblaue Progressive Rock Reviews

Udo Gerhard

Fixens Beschreibung habe ich eigentlich nicht viel hinzuzufügen: melodischer, atmosphärischer, wenn auch für meinen Geschmack etwas zu harmloser Melodic-Rock mit gelegentlichen (Neo-)Prog-Stellen.

Positiv fallen mir vor allem Sänger Patrick Merz wegen seiner angehmen Stimme in einer eher tiefen Tonlage auf, die mich des öfteren an David Sylvian erinnert hat. Weiterhin absolviert Drummer Martin Altenbach, jüngstes Mitglied der Truppe (Jahrgang 1977), seinen Part sehr souverän und einfallsreich ohne sich zu sehr auf Standardschemen zu verlassen. Auch sehr gut gefällt mir der Datenteil der CD mit einer Offline-Version der Homepage, Promomaterial in Form von Photos und PDF-Dateien (Bandhistory etc.) sowie einem kleinen Film zu den Aufnahmen zum Demo.

Der Sound ist leider eher dumpf und drucklos; das Schlagzeug und die verzerrten Gitarren-Stellen könnten von mir aus mehr Druck vertragen, aber da es sich hier um ein Demo aus Heimproduktion handelt, kann man das nicht wirklich als Kritikpunkt ansehen. In einer professionellen Produktion der gleichen Stücke wäre der Sound sicher anders. Die ersten beiden Songs bestehen aus zwei drei Teilen, die langsam aufgebaut werden; die Keyboards legen meist Synthie-Flächen (abgesehen von den eher seltenen, aber dann flinkfingrigen Lead-Riff-Ausflügen), darüber ein Gitarren-Riff und Gesang. Zwar ist das ganze gut anzuhören und nett melodisch, aber mir fehlt ein bisschen der letzte proggige Kick; daher gefällt mir auch Simple Man am besten, das die meiste Abwechslung inklusive eines wirklich netten 5/4-Teils bietet.

Aber alle, die gerne melodischen, keyboard-lastigen Rock mit Prog-Anleihen hören, sollte mit Shadows Of The Past eigentlich gut bedient sein, wenn sie sich vor dem Democharakter nicht scheuen und eine junge Band mit Potential unterstützen wollen.

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